Welche Frage hörst du wahrscheinlich beim Betreten eines Behandlungszimmers?
Guten Tag, was fehlt ihnen?
Leider ergibt sich oft aus der Sache der Medizin, dass nach Defiziten gefragt und therapiert wird. Gerade in der Akutmedizin ist das richtig und lebensrettend.
Einem Schlaganfall hilft es nicht, wenn er in der Notaufnahme gelobt wird, dass er noch ganz toll von alleine atmen kann.
Diese Notfall - Situationen schließe ich jetzt auch mal aus.
Auch ich frage natürlich meine Patienten, wobei ich ihnen helfen kann und wobei sie eine Einschränkung bemerken.
"Ich kann den Kopf nicht mehr drehen, ich kann mein Knie vor Schmerzen und Schwellung nicht mehr beugen, meine Migräne lässt mich nicht mehr Luft holen und den Tag genießen."
Im Verlauf einer Behandlungsserie lege ich immer größeren Wert auf einen Switch in der Aufmerksamkeit meiner Patienten, denn
WORAUF DU FOKUS UND AUFMERKSAMKEIT RICHTEST, WIRD SICH VERSTÄRKEN!
Die Schmerzforschung hat festgestellt, dass es durch anhaltenden Schmerz zu strukturellen Veränderungen im Gehirn kommt.
Der Schmerz hat sich ins Gehirn eingegraben, wie ein breiter Fluss sich einen Canyon durch seine Fließkraft quer durch verschiedenen Gesteinsschichten graben kann.
Das heißt, je länger ein Schmerz besteht und wahrgenommen wird, birgt die Gefahr, dass das Gehirn sich verändert und dass noch weiterhin als Schmerz wahrgenommen wird, was aber keinen Bestand mehr hat.
Die Bandscheibe strahlt immer noch ins Bein aus, obwohl keine Bandscheibe mehr da ist oder der Vorfall nachweislich beseitigt wurde.
So beobachte ich, dass sich viele meiner lieben Patienten sehr auf ihre Probleme, Herausforderungen und EInschränkungen konzentrieren.
Sie nehmen jeden Tag verstärkt ihre Schwächen ins Visier und richten ihren Fokus darauf.
"Simone, heute geht das nicht und da habe ich auch noch Probleme"
"UND WAS GEHT SCHON WIEDER VIIIEL BESSER?"
Und plötzlich fällt ihnen auf, dass sie morgens schon besser aus dem Bett kommen, schneller beweglich sind und schon wieder eine kleine Strecke wandern können.
Noch keine 5 Kilometer, aber immerhin.
Diese Fokuslenkung wird vielfach unterschätzt.
Bedenke jedoch:
Deine Aufmerksamkeit lenkt Energie, Energie manifestiert sich, Gedanken werden so Realität. Dein Fokus auf "was geht nicht" erschafft mehr von "was geht nicht".
Also bitte mehr von
WAS GEHT SCHON VIIIEL BESSER?
Alles Gute von ,eure Simone