Ende Januar 2020 hätte mein Leben um 8 Uhr morgens vorbei sein können.
Da fiel ich nämlich an einem Donnerstagmorgen die Treppe zu meiner Praxis runter.
Alle Schnürsenkel gebunden und - Nein! - ich hatte nicht meine geliebten Holzclogs an, sondern feste, gebundene Turnschuhe.
Im Vorbeigehen wollte ich einen Stapel Handtücher aufnehmen und mitnehmen, die oben am Treppenabsatz lagen.
Habe ich schon 1000 Mal so gemacht, nur dieses Mal konnte ich mich nicht mehr abfangen.
Du kippst, du fällst und weißt sofort, aber wirklich so-fort:
"Sch.....!!!! Das kann`s jetzt echt gewesen sein! Das kann gerade böse enden, Simone!"
Ja, Du realisierst es im Fallen, im Zeitraffer, wie es oft beschrieben wird.
Ich schlug mit meiner rechten Schläfe an der Treppenhauswand auf und mein Nacken krachte, während mein Kopf auf die linke Seite gerissen wurde.
Hinsetzen, durchatmen. Okay, Zehen und Finger kannst Du bewegen, es fließt kein Blut. Shit, war das knapp! Danke, danke, danke nach oben!
Um es abzukürzen, im Krankenhaus wurden wie durch ein Wunder keine Verletzungen festgestellt. Alle Schutzengel voll aktiv.
Mein Körper hatte es aber nicht so schnell vergessen. Er war aber ab diesem Zeitpunkt voll auf Stress programmiert.
Ich lag nachts wach und hatte Bilder im Kopf, was hätte passieren können.
Rollstuhl, Beatmung, Tod.
Schließlich habe ich als Therapeutin schon einige solcher Schicksalsschläge begleitet.
Und mein Körper reagierte weiter.
Durch das erhöhte Adrenalin, das meine Nebennieren ausschütteten, wurde ich immer nervöser und meine Muskulatur verkrampfte noch mehr.
Ich fühlte mich wie in einer Ganzkörper-Schraubzwinge, die sich immer mehr zusammenzog.
Und die Folge davon war, dass ich ab Anfang April eine entzündliche, eingefrorene Schulter entwickelte. Wir Fachleute nennen dies `Frozen Shoulder.
Ich konnte innerhalb kurzer Zeit meine rechte Schulter maximal bis waagerecht anheben. Über den Kopf, Haare föhnen, auf dem Rücken kratzen?
No way. Du kommst da einfach nicht hin. Selbst wenn Du es noch so sehr versuchst. Es tut so verdammt weh. Kennst Du das?
Sogar nachts hatte ich höllische Schmerzen.
Da lag ich nun wieder wach, hatte das Gefühl einer Bohrmaschine im Gelenk und dachte an meinen morgigen 12 Stunden Tag, was wiederum nicht förderlich auf meine Schlafqualität wirkte.
Also noch mehr Stress und Adrenalin schmerzbedingt.
Alle unsere Hormone entstehen aus einem großen Topf an Urhormon, das sich Pregnenolon nennt. Wie am Fließband entstehen hieraus alle weiteren Hormone, wie zB. Östrogen, Testosteron oder Adrenalin.
Nimmt sich nun Deine Nebenniere zu viel vom Urhormon weg, weil sie jede Menge an Adrenalin produzieren möchte, bleibt für alle anderen Hormonzentren weniger vom Urhormon übrig.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Und so entwickelte sich in mir ein Teufelskreis.
Schmerzen - wenig Schlaf - Anspannung - Schmerzen - Unruhe -
es rebellierten alle Hormone in mir - volle Schieflage.
Und wenn ich alle Hormone sage, dann meine ich das auch so.
Plötzlich kündigten sich zusätzlich komische Hitzezustände in mir an.
Hä? Echt jetzt? Mit 47?
Zuerst glaubte ich noch, meine Praxisheizung sei falsch eingestellt.
Wie mein Weg weiter verlief, wie ich meine Schmerzen und meine Hormone wieder in den Griff bekam und meine Schultern heute wieder tipptopp sind
(ach, übrigens fing kurze Zeit später die linke Schulter genau so an),
erzähle ich Dir nächste Woche.
Ich freue mich, wenn Du weiter dabei bist.
Deine Simone

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